Stellen Sie sich vor, Sie möchten herausfinden, welches Fahrrad das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Früher hätten Sie diesen Begriff bei Google eingegeben, eine Liste von Links durchgeklickt und sich mühsam durch Testberichte gearbeitet. Heute reicht ein Satz an ChatGPT und schon erhalten Sie eine kompakte Übersicht, inklusive Vergleichstabelle und Empfehlung. Alles, ohne auch nur eine einzige Website besuchen zu müssen.
Was für Nutzer komfortabel ist, stellt Unternehmen vor eine große Herausforderung. Sichtbarkeit bedeutet nicht mehr automatisch Klicks, und Traffic entsteht längst nicht mehr nur über klassische Suchergebnisse.
In unserem Blogbeitrag erfahren Sie, wie KI das Suchverhalten von Nutzern grundlegend verändert und welche Folgen das für Unternehmen hat. Außerdem zeigen wir, mit welchen Strategien Sie auch in Zukunft online sichtbar bleiben.
Was versteht man unter generativer KI?
Generative KI beschreibt eine Klasse von Künstlicher Intelligenz, die in der Lage ist, neue Inhalte zu erzeugen. Dazu zählen Texte, Bilder oder gar Programmcode. Grundlage sind sogenannte Large Language Models (LLMs), die auf Milliarden von Parametern und gewaltigen Textkorpora trainiert wurden. Systeme wie ChatGPT, Claude oder Gemini fallen in diese Kategorie. In der Online-Suche bedeutet das: Nutzer geben keine Keywords mehr ein, sondern formulieren vollständige Fragen, Aufgaben oder Recherchen. Auf diese erhalten sie dann direkt eine ausformulierte Antwort.
Auch Suchmaschinen selbst werden durch generative KI in ihrer Rolle grundlegend verändert. Sie werden vom Vermittler von Informationen zum Anbieter der Information selbst. Bei Google lässt sich dieser Wandel besonders gut an den AI Overviews erkennen.
Aktuelle Trends: Das hat sich durch KI verändert
Die rasante Entwicklung generativer KI verändert nicht nur, wie wir Informationen finden, sondern auch, wie Suchmaschinen diese bereitstellen. Neue Technologien verschieben den Fokus weg von klassischen Linklisten hin zu direkten, kontextreichen Antworten. Gleichzeitig gewinnen KI-gestützte Chatbots als alternative Such- und Recherchewerkzeuge immer mehr an Bedeutung. Diese Trends markieren einen fundamentalen Wandel in der Art, wie Nutzer im Internet suchen.
AI Overviews – von informationssuchenden zur informationserhaltenden Suche
Seit dem 28. März 2024 sind Googles AI Overviews in den USA offiziell ausgerollt. Sie zeigen KI-generierte Antworten direkt oberhalb der klassischen Suchergebnisse prominent platziert und visuell hervorgehoben an. Dadurch steigen die Impressionen in den Suchergebnissen zwar stark an, gleichzeitig sinken die Klickzahlen jedoch deutlich. Laut aktuellen Auswertungen sinkt die durchschnittliche Click-Through-Rate (CTR) um bis zu 40%, sobald ein AI Overview eingeblendet wird.
Das liegt daran, dass viele Suchanfragen – insbesondere solche mit sogenannter „Know“-Intention – durch die AI Overview bereits vollständig beantwortet werden. Nutzer müssen nicht mehr auf einen Link klicken, um ihre Antwort zu erhalten. Sie erhalten die Antworten von Google direkt. Aktuell betrifft das rund 28 % der Suchanfragen – Tendenz steigend.
In bestimmten Fällen kommen AI Overviews auch bei handlungsorientierten Suchanfragen zum Einsatz. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn Nutzer nach konkreten Anleitungen oder Schritt-für-Schritt-Erklärungen suchen. Auch diese sogenannten „Do-Intentionen“ lassen sich mit KI gut abdecken, sofern die Antwort kompakt, eindeutig und strukturiert darstellbar ist.
Wenn es um Produktsuchen geht, setzt Google meist nicht auf KI-generierte Antworten. In diesen Fällen dominieren weiterhin bezahlte Anzeigenplätze. Damit wird klar, dass Google wirtschaftlich gesteuerte Entscheidungen trifft, wenn es um den Einsatz von KI in den Suchergebnissen geht. Vor allem dort, wo sich mit Anzeigen Geld verdienen lässt, tritt die KI in den Hintergrund.
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KI-Chatbots werden immer mehr zur bevorzugten Suchquelle
Prognosen zufolge könnte ChatGPT den organischen Traffic von Google bereits zwischen 2026 und 2030 einholen. Noch ist Google zwar rund 34-mal größer, doch das rasante Wachstum generativer KI deutet auf einen tiefgreifenden Wandel im digitalen Suchverhalten hin. Immer mehr Nutzer umgehen klassische Suchmaschinen und wenden sich direkt an KI-gestützte Tools wie ChatGPT, Perplexity oder You.com.
Diese Chatbots übernehmen zunehmend Aufgaben, für die früher mehrere einzelne Suchanfragen nötig waren – etwa bei Produktvergleichen, strategischen Entscheidungen oder technischen Problemlösungen. Besonders in den frühen Phasen der Customer Journey – also dann, wenn sich Nutzer zunächst orientieren oder informieren möchten – gewinnen generative Systeme an Bedeutung.
Studien zeigen, dass bereits heute rund 30% der Nutzereingaben in Chatbots einen klaren Recherchecharakter aufweisen.
Diese User nutzen am meisten ChatGPT
Besonders aktiv sind laut der Studie männliche Nutzer im Alter zwischen 25 und 34 Jahren mit hoher technischer Affinität. Die Nutzung erfolgt dabei primär über Desktop, was darauf hinweist, dass viele Aufgaben komplexer Natur sind. ChatGPT, Gemini und Co. übernehmen dabei nicht nur die Suche selbst, sondern auch die Strukturierung und Bewertung der gefundenen Informationen. Diese Rolle war Google bis jetzt vorbehalten.
KI verändert nicht nur das Suchverhalten, sondern auch die Erwartungshaltung der Nutzer. Sie wollen schnelle, präzise und kontextbezogene Antworten – und das zwingt Unternehmen dazu, Inhalte noch stärker aus Sicht der Nutzer zu denken.
Luisa Nutzinger – Expertin unserer Online-Marketing-Agentur in Hamburg
Chat-Suche mit dem AI Mode als nächster Evolutionsschritt von Google
Um dem Trend hin zu KI-Chatbots zu begegnen, arbeitet Google an einem eigenen, dialogorientierten Suchformat: dem AI Mode. Dieser erweitert die klassische Google-Suche um eine interaktive Chat-Funktion. Nutzer können damit Rückfragen stellen, längere Prompts eingeben und komplexe Suchdialoge führen. Ziel ist es, die Vorteile generativer KI direkt in die Suchergebnisse zu integrieren. Anstatt einmaliger Antworten sollen so ganze, zusammenhängende Gesprächsverläufe entstehen. Damit wird deutlich, dass Google die KI-gestützte Suche nicht als kurzfristigen Hype betrachtet, sondern als festen Bestandteil der künftigen Customer Journey.
Der AI Mode wurde im Frühjahr 2025 zunächst in den USA über Search Labs eingeführt und ist dort seit Mai landesweit verfügbar. Für Deutschland ist der Rollout aktuell für 2026 geplant.
Die Messung von KI-Traffic ist mit Google Analytics 4 nur eingeschränkt möglich. Mit unserem KI-Dashboard ist das jedoch kein Problem mehr. Es bereitet die in GA4 erfassten Daten übersichtlich auf und macht den KI-Traffic transparenter. Unser Dashboard zeigt klar:
- welche KI-Quellen den meisten Traffic bringen
- wie sich der KI-Traffic entwickelt
- die wichtigsten Kennzahlen
SEO: Sichtbarkeit bedeutet nicht mehr gleich Klick
Mit der Einführung generativer KI in der Suche verändert sich das Zusammenspiel von Sichtbarkeit und Traffic grundlegend. Früher brachte eine gute Platzierung in den Suchergebnissen meist automatisch mehr Klicks. Heute erscheinen viele Antworten direkt auf der Suchergebnisseite. Also müssen Nutzer nicht mehr auf die Website klicken.
Dadurch entsteht ein typisches Muster. Die Impressionen steigen deutlich, während die Klickzahlen gleichzeitig zurückgehen. Das macht klassische Kennzahlen wie die Click-Through-Rate deutlich weniger aussagekräftig. Auch die durchschnittliche Position spiegelt den tatsächlichen Traffic nicht mehr zuverlässig wider, wenn die Antwort bereits in der Vorschau steht.
Um relevant zu bleiben, braucht es also mehr als nur gute Keywords. Entscheidend sind eine klare Struktur, prägnante Formulierungen und Inhalte, die als verlässliche Informationsquelle wahrgenommen werden. Unternehmen, die es schaffen, in den neuen KI-basierten Suchformaten präsent zu sein, können ihre Reichweite auch ohne viele Klicks halten oder ausbauen.
Daran erkennen Sie Inhalte, die von KI profitieren oder darunter leiden
Inhalte, die von KI-Features wie AI Overviews profitieren, gewinnen deutlich an Sichtbarkeit. Das zeigt sich vor allem an den stark steigenden Impressionen. Da die KI sie als besonders relevant einstuft, eignen sie sich hervorragend als Maßstab, um weiteren Content strategisch zu optimieren.
Verlierer sind dagegen Seiten, deren Klickzahlen zurückgehen, während die Impressionen stabil bleiben. Das bedeutet, dass sie zwar weiterhin ähnlich oft in den Suchergebnissen auftauchen, aber weniger Nutzer tatsächlich auf sie klicken. In solchen Fällen sollte man prüfen, ob der Content angepasst werden kann oder ob sich der Aufwand für diese Seiten künftig noch lohnt.
Diese Erkenntnisse lassen sich strategisch nutzen, indem man Gewinner-Inhalte systematisch stärkt, ihre Erfolgsfaktoren auf andere Seiten überträgt. Gleichzeitig sollte man bei schlecht performenden Inhalten entscheiden, ob eine Optimierung oder eine inhaltliche Neuausrichtung sinnvoller ist. So bleibt die eigene Content-Strategie trotz KI-gestützter Suchergebnisse effektiv und zukunftssicher.
Wie verändert sich die Online Suche und was bedeutet das für Unternehmen?
Die Online-Suche entwickelt sich von einer reinen Linkliste hin zu einem dialogorientierten Erlebnis. KI-Systeme rücken dabei in den Mittelpunkt. Sie geben direkte Antworten, liefern Vergleiche und sprechen Empfehlungen aus. Suchmaschinen werden so weniger zu Wegweisern, sondern zunehmend zu direkten Problemlösern.
Wer jetzt aktiv wird, kann sich frühzeitig an die neuen Spielregeln anpassen und seine Sichtbarkeit sichern, bevor Wettbewerber nachziehen. Unternehmen sollten also kontinuierlich beobachten, welche Inhalte in AI Overviews und Chatbots auftauchen, und diese Erkenntnisse gezielt in die eigene Content-Strategie einfließen lassen.
Der Schlüssel liegt jedoch nicht in starren Best Practices, sondern in einem flexiblen, iterativen Vorgehen. Dabei sollten Inhalte kontinuierlich getestet, ausgewertet und angepasst werden. Wer diesen Prozess verinnerlicht, kann Content entwickeln, der sich in der neuen Suchumgebung behauptet. Zugleich sichern Sie sich einen Vorsprung, der sich in der künftigen Online-Suche auszahlt.