Barrierefreie Webseiten und Online-Shops – das gilt es zu beachten

Was bedeutet Barrierefreiheit für Webseiten und Online-Shops?

Barrierefreiheit bezieht sich auf die Gestaltung von Webseiten und Shops, die für alle Menschen – unabhängig von ihren Fähigkeiten – zugänglich und nutzbar sind. In Deutschland schreibt die Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV) vor, dass Webseiten diese Anforderungen erfüllen müssen. Gesetzliche Grundlage hierfür ist das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG).

Das BITV macht Barrierefreiheit zu einem unverzichtbaren Bestandteil jedes digitalen Projekts, insbesondere mit Blick auf die rechtlichen Änderungen, die bis 2025 durch das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft treten.

Von Barrierefreiheit profitieren alle

Barrierefreiheit verbessert die Benutzererfahrung nicht nur für Menschen mit Behinderungen, sondern für alle Nutzergruppen. Eine gut strukturierte, leicht lesbare Website mit klaren Navigationselementen und Alternativtexten für Bilder erleichtert es allen Nutzern, Inhalte zu finden und zu verstehen.

Digitale Barrierefreiheit bringt folgende Vorteile:

  • Bessere Nutzerfreundlichkeit für ältere Menschen und Personen mit mobilen Endgeräten.
  • Verbesserung der SEO und des Google-Rankings, da barrierefreie Webseiten von Suchmaschinen besser bewertet werden.
  • Höhere Reichweite durch Erschließen einer breiteren Zielgruppe, insbesondere der 7,5 Millionen Menschen in Deutschland mit einer anerkannten Schwerbehinderung.

Was ändert sich ab dem Jahr 2025?

Ab dem 28. Juni 2025 tritt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft, das eine umfassende Barrierefreiheit für alle digitalen Angebote in Deutschland vorschreibt. Dieses Gesetz verpflichtet insbesondere Betreiber von Webseiten und Online-Shops, ihre digitalen Inhalte und Dienstleistungen so zu gestalten, dass sie von allen Menschen, einschließlich Personen mit Behinderungen, vollständig genutzt werden können.

Dies betrifft vor allem Unternehmen, die aktiv mit Kunden in Kontakt treten, wie zum Beispiel Online-Shops, Dienstleister und Institutionen, die digitale Produkte oder Dienstleistungen anbieten.

Was bedeutet das konkret?

Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Webseiten und Online-Shops den Anforderungen der WCAG 2.1 Richtlinien entsprechen. Diese umfassen unter anderem:

  • Wahrnehmbarkeit: Inhalte müssen für alle Nutzer, auch mit Seh- oder Hörbehinderungen, zugänglich sein.
  • Bedienbarkeit: Die Navigation muss auch ohne Maus, nur mit der Tastatur oder über Screenreader, vollständig nutzbar sein.
  • Verständlichkeit: Texte und Inhalte sollen in einfacher Sprache angeboten werden, um Missverständnisse zu vermeiden.
  • Robustheit: Inhalte müssen auf allen gängigen Geräten und mit Hilfstechnologien kompatibel sein.

Folgen bei Missachtung:

Unternehmen, die diese Vorgaben nicht erfüllen, riskieren ab dem Stichtag erhebliche rechtliche Konsequenzen:

  • Bußgelder: Verstöße gegen das BFSG können mit empfindlichen Geldstrafen geahndet werden.
  • Abmahnungen und Klagen: Es besteht das Risiko von Abmahnungen durch Verbraucherschutzorganisationen oder betroffene Nutzer. Diese könnten klagen, um den Zugang zu barrierefreien Inhalten durchzusetzen.
  • Reputationsverlust: Unternehmen, die ihre digitalen Angebote nicht barrierefrei gestalten, könnten sich negativer Öffentlichkeitswahrnehmung aussetzen, da die gesellschaftliche Sensibilität für Inklusion steigt.

Warum eine barrierefreie Website? 5 überzeugende Gründe:

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Mehr Informationen

1. Sie möchten mehr Kunden erreichen

Eine barrierefreie Website ermöglicht es Ihnen, eine breitere Zielgruppe anzusprechen – unabhängig von deren individuellen Fähigkeiten.

2. Sie wollen zufriedenere Kunden

Gute Usability und ein reibungsloser Zugang zu Ihren Inhalten sorgen für zufriedene Kunden und weniger Abbrüche.

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3. Ihre Reichweite ist zu gering

Google belohnt barrierefreie Websites, da sie besser für die Suchmaschinenoptimierung (SEO) geeignet sind.

4. Nehmen Sie eine Vorreiterrolle ein

Zeigen Sie soziale Verantwortung und positionieren Sie sich als Vorreiter für digitale Teilhabe und Barrierefreiheit.

5. Pushen Sie digitale Teilnahme

Eine barrierefreie Website sorgt nicht nur für mehr Wirtschaftlichkeit, sondern auch für soziale Verantwortung. So tragen Sie zur digitalen Teilhabe aller Menschen bei.

Barrierefrei – Bei ECONSOR Standard

Wir als Internetagentur programmieren standardmäßig barrierefrei, da wir uns für sämtliche Projekte an den Vorgaben von Google orientieren, die für Ihren Crawler eine barrierefreie Darstellung zwingend benötigen. Konkret: Wir beachten die Standards „AA“ oder „AA+“ der WCAG 2.0-Richtlinien der Europäischen Union.

Erweiternd könnte man noch die Kriterien des BIENE-Awards der Aktion Mensch abgleichen – aber in den bisherigen Projekten haben sich die o. g. WCAG-Anforderungen bis dato als ausreichend erwiesen. Auch im Hinblick auf Responsive Webdesign passen wir Ihre Webseite an, vom kleinen Handy bis zum großen Monitor.

Was müssen Sie beachten?

Eine barrierefreie Webseite ist nicht nur eine rechtliche Notwendigkeit, sondern eine Chance, Ihre Kundenbasis zu erweitern und Ihre Reichweite zu erhöhen. Achten Sie für barrierefreies Webdesign besonders auf:

  • Hohe Kontraste und klare Schriftgrößen für sehbehinderte Nutzer.
  • Alternativtexte für Bilder und Medieninhalte, die von Screenreadern erfasst werden können.
  • Untertitelung von Videos und die Bereitstellung einfacher Sprache, um Inhalte für ein breites Publikum zugänglich zu machen.

Barrierefreiheits-Check

Führen Sie mit uns einen umfassenden Barrierefreiheits-Check durch, um sicherzustellen, dass Ihr Online-Auftritt den neuesten rechtlichen und technischen Anforderungen entspricht:

Checkliste zur digitalen Barrierefreiheit

Mit diesen 9 Tipps erreichen Sie mehr Menschen:

Einfache Bedienbarkeit:

Stellen Sie sicher, dass Ihre Webseite mit Touchscreen, Maus und Tastatur nutzbar ist. Beziehen Sie alle Standards für Tastenkombinationen und Tab-Navigation mit ein.
Übersichtliche Struktur: Sorgen Sie für eine klare Navigation, die auch für Screenreader-Nutzer leicht zugänglich ist. Ordnen Sie H1 bis H6 korrekt an.

Geeignete Schriftgrößen und Kontraste:

Verwenden Sie gut lesbare Schriftgrößen und kontrastreiche Farben. Heben Sie interaktive Elemente visuell hervor.
Zoomfunktion: Ermöglichen Sie den Nutzern, Inhalte bis zu 200 % zu vergrößern, um sicherzustellen, dass alle Inhalte zugänglich bleiben.
Alternativtexte für Grafiken: Bieten Sie für visuelle Elemente beschreibende Alternativtexte an. Vermeiden Sie Hintergrundgrafiken, die das Nutzererlebnis beeinträchtigen können.
Einfache Sprache: Formulieren Sie Ihren gesamten Webauftritt in leicht verständlicher Sprache oder bieten Sie eine Version in einfacher Sprache an.
Farbschema: Vermeiden Sie problematische Farbkombinationen wie Rot-Grün, die für farbenblinde Nutzer schwer erkennbar sind.
Multimedia-Alternativen: Bieten Sie alternative Texte oder Untertitel für Audio- und Videoinhalte, um allen Nutzern Zugang zu ermöglichen.
Optimierte Links und Buttons: Achten Sie darauf, dass alle klickbaren Elemente gut sichtbar und leicht anklickbar sind. Alle Buttons und Links sollten auch über die Tastatur bedienbar sein.

Wie geht es jetzt weiter?

Mit Blick auf die bevorstehenden rechtlichen Änderungen bis 2025 ist es für Betreiber von Webseiten und Online-Shops essenziell, die Barrierefreiheit jetzt anzugehen. Sie sollten die Chance nutzen, Ihre digitalen Angebote frühzeitig auf Barrierefreiheit zu überprüfen und anzupassen, um nicht nur rechtlichen Anforderungen gerecht zu werden, sondern auch Ihre Reichweite und Nutzerfreundlichkeit zu steigern.

Sie brauchen Unterstützung bei der Umsetzung? Kein Problem! Unsere Experten helfen Ihnen selbstverständlich Barrieren und Einschränkungen auf Ihrer Webseite oder in Ihrem Online-Shop zu entfernen.

Häufig gestellte Fragen zu Barrierefreiheit

Du kannst Tools wie den WAVE Accessibility Checker, axe oder Lighthouse verwenden, um deine Webseite zu testen. Manuelle Tests mit Screenreadern oder Tastaturnavigation sind ebenfalls hilfreich.

Webseiten wie die der W3C (World Wide Web Consortium) oder gov.uk bieten gute Beispiele für barrierefreies Design.

1 Kommentar
  1. Fabian
    Fabian sagte:

    Danke für die Übersicht und die Checkliste! Ich finde es gut, dass ihr die WCAG-Richtlinien schon als Standard implementiert -vorbildlich, und sicher auch für eure Kunden ein großer Vorteil, wenn sie sich im Hinblick auf 2025 entspannt zurücklehnen können. :)

    Antworten

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