Purpose im Unternehmen: Die Trendfrage nach dem Warum und Wofür

Streben nach Profit allein ist out – das Zweckprinzip sticht!

Purpose – wer hat es nicht in der letzten Zeit immer häufiger gelesen oder gehört? Schon wieder ein neues Buzzword? Plötzlich benötigen es alle, Unternehmen wie Menschen: eine Mission, die im Unternehmen verankert ist und gelebt wird.

Welche Intention steckt hinter Purpose?

Es galt lange Zeit als Purpose, sich rein auf den Verdienst im Unternehmen zu konzentrieren. Doch diese Haltung stellt man zunehmend in Frage. Soziale Auswirkungen im Unternehmen verlangen nach einer ganz neuen Konzentration. Eine Ausrichtung auf den „Zweck“ des Unternehmens, also nach dem Warum, nach der Mission, nach dem eigentlichen Sinn, wird immer wichtiger. Auch für die Arbeits- und Personalsuche gilt, dass Millennials wie auch die Generation Z auf einen Sinn bei ihrer Arbeit achten. Man möchte neben dem Geldverdienen auch noch für einen höheren Zweck da sein und im Idealfall durch die Arbeit auch Gutes tun.

The market has matured – you can’t fake social impact.

Aaron Hurst, Autor von „The Purposed Economy“

Wie finden Sie Ihren Purpose?

Übersetzt bedeutet Purpose so viel wie Grund, Absicht, Ziel oder Zielsetzung, Zweck, Sinn, Nutzen und Sie finden bestimmt noch einige andere Definitionen. Auf den ersten Blick ergibt dies alles Sinn, aber falls Sie noch keinen Purpose in Ihrem Unternehmen definiert haben, wie gelangen Sie dahin? Bei allen möglichen Definitionen in Ihrem Unternehmen und der Ihnen zugrunde liegenden Individualität – es gibt ein paar grundsätzliche Regeln.

1. Seien Sie authentisch!

Das ist das Wichtigste. Sie müssen genau das finden, was Sie auch in Ihrem tatsächlichen Unternehmenskern bewegt. Sollten Sie hier nur zu einem halbherzigen Ergebnis kommen, sind Sie wahrscheinlich sogar ohne Purpose besser beraten. Wenn Sie in die Vergangenheit schauen, sind sogar einige der größten Wirtschaftsskandale darauf zurückzuführen, dass Versprechungen nicht eingehalten worden sind.

2. Keep it simple!

Verwirren Sie nicht Ihre Stakeholder. Bleiben Sie in Ihrer Formulierung einfach und nachvollziehbar. Ihr Purpose hat nur übergreifenden Wert, wenn er auf den ersten Blick erkennbar ist und keinen Raum für Interpretationen lässt.

3. Stay unique!

Im Prinzip beinhaltet Ihr Purpose das USP Ihres Unternehmens. Finden Sie etwas, das sich nicht jeder auf sein Fahne schreibt. Nicht jeder findet etwas, was noch nie dagewesen ist, aber halten Sie sich so individuell und unnachahmlich wie möglich. Schauen Sie auch, dass Sie etwas finden, womit Sie bei einem Großteil der Nutzer auf Zustimmung treffen. Ihr Zweck sollte durchaus für ein breite Masse als erstrebenswert gelten.

4. Zukunftsausrichtung

Im Idealfall finden Sie etwas, was eine Lösung für gesellschaftspolitische Themen bietet, die Sie und Ihre Mitarbeiter antreibt. Das überträgt sich auf die Gesellschaft, Ihre Besucher, Nutzer und potenzielle Kunden wie auch auf Ihre aktuellen und zukünftigen Arbeitnehmer. Wenn Sie etwas schützen oder einfach lebenswerter machen und das auch so meinen, sind Sie auf der richtigen Spur.

Die drei Purpose-Typen nach Aaron Hurst

  • Value-driven: Hier stehen die Fragen, was Sie verändern möchten, wo Ihre Ideologie liegt und wie Sie richtig danach handeln im Vordergrund.
  • Excellence-driven: Stellen Sie sich die Frage, wie Sie besser werden können. Das kann auch Ihren Qualitätsstandard betreffen.
  • Impact-driven: Hier betrachten Sie den Einfluss Ihres Unternehmens und nehmen diesen, um ihn verantwortungsvoll einzusetzen.

Um wirklich erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen eine Unternehmensmission haben, die größer ist als Gewinn.

Marc Benioff, CEO von Salesforce

Marktauswirkungen von Purpose

Zum einen existiert in Unternehmen der neue Berufszweig des „Heads of Purpose“, den es so vor ein paar Jahren noch gar nicht gab. Ein Ruck geht auch durch die Influencer-Szene, denn auch bei der jüngeren Generation kommen Influencer, die sich authentisch für Werte engagieren, tatsächlich besser an. Purpose und der soziale Zweck des Unternehmens zeigt eine immer zentralere Rolle in Bezug auf die Unternehmensführung, beim Recruiting und bei der Kundenansprache.

Warum ist Purpose so wichtig in Zeiten des Fachkräftemangels?

Die Frage nach einem Sinn betrifft auch den Job als einen zentralen persönlichen Bereich. Wer Purpose im Job findet, hat mehr Spaß daran und ist nicht so nahe am Burnout – der Nachhaltigkeitsgedanke ist also auch ein Thema in Bezug auf Arbeitnehmer und Mitarbeiterbindung. Auch sind diese Mitarbeiter um ein Vielfaches engagierter, was sich nur positiv auf Ihre Marktsituation auswirken kann. Mit Purpose kommen Sie leichter an High Potentials, die heute durchaus nicht mehr nur rein auf Materielles aus sind, sondern sich tatsächlich mit steigender Tendenz für den Sinn und Zweck eines potenziellen Arbeitgebers interessieren.
Achtung: Keiner verlässt sich heutzutage mehr auf reine Lippenbekenntnisse, Unternehmenswerte möchten von allen Beteiligten, egal ob Mitarbeiter oder Kunden, erlebt werden!

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